Urgestein der Feuerwehr in Ruhestand verabschiedet
Kreisbrandmeister Johann Meyer erreicht Altersgrenze

Am vergangenen Mittwochabend wurde der Kreisbrandmeister Johann Meyer mit einem feierlichen Festakt in den Ruhestand verabschiedet. Neben zahlreichen Ehrengästen stand auch „seine“ Bodenkirchner Heimatwehr vor dem Bonbrucker Bürgerstadl Spalier und sorgte so für einen unvergesslichen Gänsehautmoment.

Zuvor wurde Kreisbrandmeister Meyer und seine Familie mit dem Feuerwehrauto der Bodenkirchner Wehr von einer Abordnung bei strahlendem Sonnenschein zu Hause abgeholt. Am Bürgerstadl hatten sich derweil die Kommandanten und Vorstände der Brandbezirkswehren versammelt um Hans Meyer mit einem Spalier in den Bürgerstadl zu geleiten. Sichtlich berührt von all seinen anwesenden Wegbegleitern durchschritt Meyer das Spalier und wurde von d‘ Oachner in den Bürgerstadl hineingespielt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeisterin Monika Maier wurde das von der Metzgerei Fuchs gelieferte Buffet eröffnet. In der Zwischenzeit liefen Bilder der 26-jährigen Dienstzeit als Kreisbrandmeister auf der Leinwand ab.

In Ihrer anschließenden Rede ging Bürgermeisterin Monika Maier auf den Imagefilm der Feuerwehr Bodenkirchen ein, der unter dem Motto „Was wäre, wenn keiner kommt“ gedreht wurde. So kam Meyer immer wenn der Einsatz der Feuerwehr erforderlich war. Umso schwerer fällt es, dass Meyer aus Altersgründen als Kreisbrandmeister aus dem aktiven Dienst ausscheiden muss.
Anschließend ließ Monika Maier die Feuerwehrlaufbahn Revue passieren. 1970 trat Johann Meyer in die Freiwillige Feuerwehr Bodenkirchen ein, wo er nach 7 Jahren zum stellvertretender Kommandant und weitere zwei Jahre später zum Kommandant gewählt wurde. Im Jahre 2000 wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt.
Am 01.01.1990 wurde er zum Kreisbrandmeister bestellt und von da an für die Gemeinden Bodenkirchen, Wurmsham und Schalkham mit ihren Feuerwehren zuständig. Er pflegte stets gute Kontakte zu Polizei, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk. Meyer ist und war ein voller Herzblut Feuerwehrler, der immer mit Rat und Tat bei Fahrzeugbeschaffungen aber auch Gerätehauserweiterungen und –bauten zur Seite stand, auch wenn die Kommune oftmals auf die Kostenbremse drücken musste.  Als Dank für sein Wirken bekam er von den Bürgermeistern Monika Maier, Maria Neudecker und Lorenz Fuchs eine Kette mit Kreuz überreicht.

Landrat Peter Dreier ließ es sich nicht nehmen an solch einem wichtigen Termin persönlich anwesend zu sein. Auch er fand nur lobende Worte für das Wirken von Meyer und seinen unermüdlichen Einsatz für die Landkreisfeuerwehren. Er ging auf die große Verantwortung der Führungskräfte bei Einsätzen aber auch in der Bedarfsplanung ein. Stolz ist Dreier auch auf die gute Zusammenarbeit der Kreisbrandinspektion mit dem Landratsamt, da „Helfen“ in unseren Kulturkreisen ein wichtiger Bestandpunkt des Zusammenlebens ist. Meyer meisterte brenzlige Situationen immer mit Bravour und stand für ein hohes Maß an Qualität bei Aus- und Fortbildung.

Kreisbrandrat Thomas Loibl hatte die freudige Aufgabe an Meyer das silberne Verdienstkreuz des Landesfeuerwehrverband verleihen zu dürfen. Er bedauerte es, dass die Altersgrenze noch nicht nach oben gesetzt wurde, jedoch freut er sich, Hans Meyer weiter in der Arbeitsgruppe Digitalfunk an seiner Seite haben zu dürfen bis der Digitalfunk problemlos im Landkreis läuft. So war Meyer auch einer der ersten der mit einer Sondersignalanlage für seinen PKW ausgestattet wurde, da er neben der Funktion als Kreisbrandmeister auch noch zuständig für Gefahrgutunfälle im ganzen Landkreis war. Auch anfängliche Probleme in der landkreisübergreifenden Alarmierung zwischen Landshut und Mühldorf bekam Meyer gelöst. 

Kommandant Günther Zuleger sprach zunächst stellvertretend für die Brandbezirkswehren seinen Dank aus und überreichte zusammen mit den anderen 10 Kommandanten einen Wellnessgutschein. Anschließend lobte auch er das Wirken in der Bodenkirchner Wehr und ließ die über 46 Jahre Dienstzeit in seiner Heimatwehr Revue passieren. So war Hans Meyer immer für die Bodenkirchner Kameradinnen und Kameraden da, opferte seine Freizeit und stellte privates hinten an.

Zum Dank dafür erhielt er einen Gutschein für eine Flossfahrt auf der Isar zusammen mit den Bodenkirchner Floriansjüngern sowie eine Fotocollage, die Impressionen seiner gesamten Dienstzeit umfasst. Als einmalige Geschenke erhielt er einen Masskrug mir persönlicher Widmung sowie seinen Original Kreisbrandmeisterhelm mit einem einmaligen Airbrush auf der Helmoberseite.

In seiner abschließenden Ansprache, zeigte sich der scheidende Kreisbrandmeister Meyer sichtlich überrascht, welch ein Festakt ihm zu Ehren vorbereitet wurde. Er dankte allen für die Jahrzehnte lange immer sehr gute Zusammenarbeit, sowohl mit der Kreisbrandinspektion und den Kommunen sowie Polizei und Leitstelle. Zuletzt stellte er seinen Nachfolger, Florian Klement – Mitglied der Feuerwehr Bodenkirchen- vor und bat darum auch ihn immer so herzlich zu empfangen, wie er es selbst die Jahre über erfahren durfte. Er bedaure es sehr, nun aus dem aktiven Dienst auszuscheiden, versprach aber, seine 11 Feuerwehren gelegentlich bei Festen zu Besuchen und so den Kontakt aufrecht zu halten. Mit Standing Ovations wurde er anschließend verabschiedet.

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