Großübung der Hilfsorganisationen fordert alle Teilnehmer

Mancher Autofahrer dachte am Samstagabend bei dem Blaulichtmeer zwischen Bodenkirchen und Bonbruck sicherlich an einen schweren Verkehrsunfall, Gott sei Dank wurde in der Eichenstraße jedoch nur für den Ernstfall geübt. Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei, Technisches Hilfswerk und Rettungshundestaffel probten für den Ernstfall. Kreisbrandrat Thomas Loibl und Bürgermeisterin Monika Maier verfolgten das Szenario, das zu keiner Zeit an Spannung verlor.

Vorangegangen waren kurze Vorträge von Peter Eigner, der die Rettungshundestaffel Altbayern e.V. vorstellte und den Ablauf einer Personensuche erläuterte. Jürgen Königer, leitender Notarzt im Landkreis Landshut, stellte den Angehörigen der Hilfsorganisationen seine Tätigkeit an der Einsatzstelle vor. Nach einer kurzen Stärkung war die Spannung groß was für eine Übung bereits im Vorfeld ausgearbeitet wurde.

Durch den Notruf ging die Mitteilung ein, dass in der Eichenstraße nach einem Verkehrsunfall ein Auto in Flammen steht. In wie weit Personen dabei verletzt wurden, war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Von der Integrierten Leitstelle Landshut wurde daraufhin die Feuerwehr Bodenkirchen zur Bekämpfung des Fahrzeugbrandes alarmiert. Ebenso war ein Rettungswagen auf Anfahrt, die Polizei wurde umgehend verständigt.

Bei Eintreffen an der Einsatzstelle wurde ein in Flammenstehendes Fahrzeug vorgefunden. Der Fahrer wurde aus dem Wrack herausgeschleudert und lag brennend auf einem Feld. Umgehend wurde die Person abgelöscht und vom Rettungsdienst versorgt. Während der Einsatzleiter die Lage weiter erkundete, löschte der Angriffstrupp unter Atemschutz das brennende Fahrzeug.

Kurz darauf war allen klar, dass die angeforderten Mittel nicht ausreichten um dieses Schadensszenario abzuarbeiten. In einer ca. 10 Meter tiefen Böschung lagen zwei Autos, welche nach einem Zusammenstoß völlig verkeilt aufeinander zwischen Bäumen und Dickicht lagen. In diesen waren insgesamt 8 Personen teils schwerst eingeklemmt. Weiter Personen lagen teils regungslos in der Steigung. Vom Einsatzleiter wurde umgehend Rückmeldung an die Leitstelle gegeben, woraufhin das Aufgebot an Einsatzkräften erhöht wurde. Von rettungsdienstlicher Seite waren drei Rettungswägen, ein Krankentransportwagen sowie ein Notarzt vor Ort. Ebenso wurde das Technische Hilfswerk Ergolding hinzugezogen.

Zunächst mussten die Fahrzeuge gegen weiteres abrutschen gesichert werden. Mittels Greifzug sicherte das THW das obere Fahrzeug ab, die Feuerwehr unterbaute von unten mit Stützen das Fahrzeug. Nach rettungsdienstlicher Untersuchung wurde die Vorgehensweise bei der Personenbefreiung besprochen. Mit einer Kettensäge wurden die Sträucher entfernt und Steckleiterteile für einen gefahrlosen Abstieg verlegt. Gleichzeitig wurden die in der Böschung liegen Personen nach unten verbracht und zur Vorsichtung in ein von der THW-Jugend errichtetes Zelt getragen. Der hydraulische Rettungssatz wurde danach eingesetzt um bei dem unteren Fahrzeug das Dach zu entfernen. Nach und nach konnten die Personen an den Rettungsdienst übergeben werden. Nachdem die Dämmerung bereits eingesetzt hatte, wurde mit PowerMoon’s und Lichtmastanhänger die Einsatzstelle weiträumig ausgeleuchtet und auch ein Hubschrauberlandeplatz eingerichtet.

Während die technische Rettung bereits in Gang war, wurde dem Einsatzleiter mitgeteilt, dass zwei Personen unter Schock in ein nahegelegenes Waldstück geflohen sind. Da dies in der Dunkelheit nur bedingt durch Feuerwehrkräfte abgesucht werden konnte, wurde die Rettungshundestaffel Altbayern e.V.  hinzugezogen. Mit zwei Hunden machte man sich an die Absuche im von der Polizei zugewiesenen Suchgebiet. Währenddessen wurde beim zweiten verunfallten PKW das Dach entfernt und die letzte verunfallte Person an den Rettungsdienst übergeben. Danach konnte mit dem Rückbau der Einsatzgerätschaften begonnen werden. Lediglich die Absuche des Waldstückes gestaltete sich schwieriger als zunächst angenommen wurde. Durch die Zusammenarbeit von Rettungshundestaffel und Feuerwehr wurden die beiden vermissten Personen dann aber auch gefunden und an die Einsatzstelle zurück gebracht.

Bei der abschließenden Übungsbesprechung im Gerätehaus der Feuerwehr waren alle beteiligten mit dem Ablauf der Übung zufrieden. Kreisbrandrat Loibl legte allen nochmals ans Herz, dass der Eigenschutz Vorrang vor der Rettung der Verunfallten hat. Wie bereits in der Übung praktiziert, gibt es für die Leitstelle nur noch einen Ansprechpartner an der Einsatzstelle, damit der Funkverkehr entsprechend reduziert werden kann. Bürgermeisterin Monika Maier war beeindruckt wie geordnet die Rettung der Personen ablief. Ihr selbst lief beim Anblick der Einsatzstelle von der Kreisstraße aus, die Gänsehaut über den Rücken. Es ist jedoch gut zu wissen, dass im Schadensfall schnelle und qualifizierte Hilfe zur Verfügung steht.

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