Brand in der Hauptschule Bodenkirchen 

Bodenkirchen. Eine brennende Schulküche, dazu noch bis zu 10 vermisste Schüler und das Feuer hat bereits auf das Dachgeschoss übergegriffen - zu diesem Übungsszenario wurden die Feuerwehren aus Bodenkirchen, Bonbruck, Aich, Haunzenbergersöll, Harpolden, Wolferding, Wurmsham, Pauluszell, Vilsbiburg und Tiefenbach am vergangenen Donnerstagabend von der Leitstelle Landshut alarmiert. Beobachtet wurde die Übung von Kreisbrandrat Thomas Loibl, Kreisbrandmeister Johann Meyer, Bürgermeisterin Monika Maier und Hauptschulrektor Martin Haindl.

Um 19:21 Uhr wurde durch einen Schüler, der die Rauchentwicklung bemerkte ein Druckknopfmelder eingeschlagen, damit der Räumungsalarm und somit auch die Brandmeldeanlage im Gebäude ausgelöst wurde. Da für einige Schüler die Flucht aufgrund der starken Verrauchung im Schulgebäude nicht mehr möglich war, mussten sie schnellstmöglich unter Atemschutz gerettet werden. Die zuerst eintreffende Feuerwehr Bodenkirchen ging sofort in die Brandmeldezentrale vor um dort den Schleifen- und Gebäudeplan zu holen. Bereits in der Brandmeldezentrale musste die erste bewusstlose Person gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden. Währenddessen rüstete sich der Angriffstrupp mit Atemschutzgeräten aus und baute die Wasserversorgung auf. Bereits nach kurzer Zeit konnten einige der vermissten Schüler ins Freie zur Betreuung gebracht werden. Zeitweise waren bis zu acht Atemschutzgerätetrupps im Gebäude eingesetzt, weitere vier Trupps auf Bereitstellung und nochmals zwölf Trupps Geräteträger anderer Feuerwehren nachalarmiert.

Aufgrund der Größe des Schulgeländes, wurde die Einsatzstelle in drei Abschnitte gegliedert.Der erste Abschnitt umfasste den Pausenhof, für den die Feuerwehren aus Wolferding, Pauluszell und Vilsbiburg zuständig waren. Während sich Wolferding und Pauluszell um den Löschangriff von außen kümmerten, brachte die Feuerwehr Vilsbiburg ihre Drehleiter in der Pausenhofmitte in Stellung, um die Kinder aus dem Gebäude retten und den mittlerweile offenen Dachstuhlbrand bekämpfen zu können. Im zweiten Abschnitt vor dem Schuleingang wurde eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet. Von hier aus wurden die Geräteträger koordiniert und zur Personensuche im Gebäude eingeteilt. Der dritte Einsatzabschnitt unterlag den Feuerwehren aus Haunzenbergersöll, Wurmsham und Harpolden. Sie waren für die Wasserförderung von der Bina zur Einsatzstelle zuständig. Um den notwendigen Funkverkehr mit der Leitstelle abzuwickeln und der Einsatzleitung den Rücken freizuhalten, war die Feuerwehr Tiefenbach mit der Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“ vor Ort. Dieses Fahrzeug wird bei bestimmten Meldebildern wie Großschadensereignissen oder auf Anforderung der Einsatzleitung nachalarmiert.

Noch während der laufenden Menschenrettung wurde von der Verletztensammelstelle gemeldet, dass ein Schüler zurück ins Gebäude gelaufen sei um dort noch seine Schulsache zu holen. Sofort wurde die Suche nochmals im kompletten Gebäude aufgenommen und die Person ziemlich schnell in der Bibliothek angetroffen. Damit war das Gebäude komplett geräumt und das Feuer in der Schulküche gelöscht. Mittels Überdrucklüfter wurde für die Belüftung der Schule gesorgt.

Bei der anschließenden Übungsbesprechung begrüßte Kommandant Günther Zuleger die anwesende Bürgermeisterin Monika Maier, Rektor Martin Haindl, stellvertretenden Hausmeister Hans Huber, das Jugendrotkreuz Bodenkirchen sowie die anwesenden Feuerwehren und entschuldigte Kreisbrandrat Thomas Loibl und Kreisbrandmeister Johann Meyer, da diese einen wichtigen Sitzungstermin wahrnehmen mussten. Er erläuterte kurz das Übungsszenario, dass der Wasseraufbau und die Personenrettung reibungslos verlief, jedoch die Beleuchtung der Einsatzstelle zu wünschen übrig lies und übergab das Wort an Einsatzleiter Robert Unterreitmeier. Dieser gab zu Beginn bekannt, dass die Hauptstraße als Bereitstellungsraum angefahren werden soll um die Fahrzeuge dann einteilen zu können. Als Schwierigkeit stellte sich heraus, dass trotz Parkverbots Autos im Zufahrtsbereich abgestellt wurden, was im Ernstfall zu wesentlichen Zeitverzögerungen führt. Anschließend schilderte der den Einsatzverlauf aus der Sicht des Einsatzleiters. Bürgermeisterin Monika Maier bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern für die vielen Stunden die geleistet wurden und wies daraufhin, welch ein sensibler Bereich eine Schule ist. Dabei betonte sie, wie wichtig der Schutz der Kinder ist und wie beeindruckt sie von dem ganzen Übungsablauf war. Rektor Martin Haindl bedankte sich ebenfalls bei den zahlreichen, freiwilligen Helfern für den Einsatz und die Leistung und gab bekannt, dass derzeit 240 Kinder die Schule in Bodenkirchen besuchen, welche von 20 Lehrkräften unterrichtet werden und im Einsatzfall schnellstmöglich gerettet werden müssen. Zuletzt wurde von der Feuerwehr Tiefenbach das Einsatzfahrzeug „Landshut Land 12/1“ vorgestellt, über welche Ausrüstung es verfügt und für welche Aufgaben es vorgesehen ist. Vor Antritt der Rückfahrten zu den Gerätehäusern konnte dieses Fahrzeug noch ausgiebig besichtigt werden.

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