Zwölf Feuerwehren im Einsatz

Großübung mit 140 Einsatzkräften auf dem Gelände der Firma Bulthaup durchgeführt

Aich. Die Lage für die Feuerwehrgroßübung am Donnerstag in den Abendstunden auf dem Gelände der Firma Bulthaup hatte einen dramatischen Charakter: Auf dem Dach der Produktionshalle drang aus der Absauganlage beißender Qualm und vereinzelt züngelten Flammen. Das Feuer drohte in die Halle einzudringen und auf dem Dach befanden sich zwei bis drei Personen im Gefahrenbereich.

Nach Auslösung des Alarms traf wenige Minuten später die örtliche Feuerwehr Aich ein. Kommandant und Einsatzleiter Wolfgang Niebler und sein Team sorgten im Zusammenwirken mit Karlheinz Brandstetter, dem für Arbeitssicherheit und Umwelt Verantwortlichen im Unternehmen, im ersten Angriff dafür, den reibungslosen Zugang der eintreffenden Wehren zu regeln.

Entlang der Produktionshalle entwickelte sich beim Eintreffen der 16 Einsatz- und Rettungsfahrzeuge ein unglaubliches Szenario. Die über 140 eingetroffenen Einsatzkräfte der zwölf Feuerwehren begannen, C- und B-Schläuche von der Bina und vom Hydranten zu verlegen und zu verbinden.

Vor dem Löschangriff galt es, die auf dem Dach in höchster Gefahr befindlichen Personen zu retten. Noch bevor die Drehleiter der Vilsbiburger Wehr in Stellung gebracht werden konnte, kämpften sich mit schwerem Atemschutzgerät ausgestattete Retter auf einer am Gebäude angebrachten Außenleiter auf das Dach der Halle. Darüber hinaus war bereits eine mobile Leiter in Stellung gebracht worden. Der Aufbau der Leitungen stockte indessen nicht. Doch mit dem ersten Löschangriff galt es zu warten, bis die Personenrettung abgeschlossen war.

Das Zusammenwirken der Feuerwehren aus Wolferding, Gaindorf, Frauensattling, Vilsbiburg, Binabiburg, Rothenwörth, Treidlkofen, Aich, Bonbruck, Bodenkirchen, Haunzenbergersöll und der aus dem Oberbayerischen kommenden Wehr aus Egglkofen beeindruckte. Präzise Funksprüche, klare Anweisungen und gewissenhaftes Handeln der ausführenden Feuerwehrleute führten zum Erfolg.

Die geretteten Personen wurden dem Notarzt des Bayerischen Roten Kreuzes übergeben und erstversorgt. Zur Bekämpfung des eigentlichen Brandherds wurde das Wasser durch die fast zwei Kilometer lang verlegten Schläuche mit entsprechendem Druck gepumpt.

Das Übungsende fand im Speisesaal der Firma Bulthaup statt. Bevor Kreisbrandmeister Hans Meyer und Einsatzleiter Niebler ihre Manöverkritik anbringen konnten, war es Karlheinz Brandstetter, der den Beteiligten den Dank des Unternehmens aussprach. Er sagte: "Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Einsatzbereitschaft alle dabei sind.³ Bodenkirchens zweiter Bürgermeister Alfons Betz drückte seine Anerkennung ähnlich aus. Er nannte es nicht selbstverständlich, dass sich an so einem Abend so viele Feuerwehrfrauen und -männer ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sagte Betz: "Für die Gemeinde Bodenkirchen mit so einem großen Unternehmen am Ort ist es wichtig zu wissen, Hilfe im Ernstfall zu bekommen.³ Einsatzleiter Niebler dankte den beteiligten Kräften und sprach von einem erfolgreichen Verlauf. Im Tenor entsprachen die Aussagen von Kreisbrandmeister Meyer seinem Vorredner. Doch kleine, ihm aufgefallene Mängel bei der Personenrettung nannte er verbesserungsfähig. Hans Meyer schloss mit den Worten: "Es war insgesamt eine gelungene Übung und das Zusammenwirken hat gezeigt, welch ein Einsatzwille in Euch steckt.³ Dass die Ausübung eines Ehrenamts nicht zum Lippenbekenntnis verkommt, haben bei dieser Großübung über 140 Feuerwehrleute bewiesen.

Bericht: Volker Klapdor von der Vilsbiburger Zeitung; Fotos: Antonino Italia, Bulthaup;

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